Wie ihr wisst, haben wir im November 2021 unsere Charta vorgestellt, die wiederum vom Verein unterzeichnet wurde. Jeden Monat wollen wir ein besonderes Augenmerk auf ein Thema der Geschlechtervielfalt im Sport legen, das uns im Verein so wichtig ist.
Wie in jedem unserer Wissensbausteine werden wir ein hypothetisches Beispiel vorstellen, das sich im Verein ereignen könnte, und eine kurze Überlegung dazu anstellen.
Heute: Beispiel für die korrekte Verwendung von Pronomen
Ali ist 16 und spielt seit 10 Jahren Handball. Ali ist nicht-binär und benutzt „Ali“ als Pronomen und nicht „er“ oder „sie“. Ali möchte das Handballteam bei Seitenwechsel ausprobieren und freut sich darauf. Beim ersten Training wird Ali von der Trainerin begrüßt und allen vorgestellt. „Das ist Ali! Sie ist jetzt neu im Team!“ Dann geht es gleich los mit dem Training. „Mädels, lauft euch warm. Jede Spielerin macht 5 Runden!“ Ali traut sich in der Situation nicht, die Trainerin zu korrigieren.
Die Trainerin benutzt ein falsches Pronomen für Ali, nämlich „sie“. Sie spricht das Team als „Mädels“ an und verwendet für alle die weibliche Form „Spielerin“, was vermittelt, dass die Trainerin davon ausgeht, dass alle im Team Frauen sind, auch Ali. Da Ali neu im Team und jünger als die meisten ist, traut sich Ali nicht, die Trainerin zu korrigieren.
Das richtige Verwenden von Pronomen
Wenn ich mich auf einzelne Menschen aus der Gruppe in der dritten Person beziehen will (z. B: „Sie spielt echt gut“), kann es Sinn machen, in regelmäßigen Abständen zu Beginn des Trainings eine kurze Vorstellungsrunde zu machen. In dieser kann jede Person ihren Vornamen sagen und welches Pronomen für sie heute im Training verwendet werden soll, z. B. „sie“, „er“, „er*sie“, den Vornamen statt eines Pronomens zu verwenden. Dadurch kannst du vermeiden, einer Person durch ein falsches Pronomen ein falsches Geschlecht zuzuschreiben.
Genderneutrale Ansprache von Gruppen
Geschlecht ist von außen nicht sicht- oder hörbar. Daher ist es sinnvoll, Gruppen neutral anzusprechen, ohne dabei allen ein Geschlecht zuzuweisen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder eine Form zu verwenden, die alle Geschlechter einschließt wie „Spieler*innen“ oder „Teilnehmer_innen“ oder einen Begriff zu verwenden, der geschlechtsneutral ist wie „Leute“, „Teilnehmende“ oder „Team“.
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