Wie ihr wisst, haben wir im November 2021 unsere Charta vorgestellt, die wiederum vom Verein unterzeichnet wurde. Jeden Monat wollen wir ein besonderes Augenmerk auf ein Thema der Geschlechtervielfalt im Sport legen, das uns im Verein so wichtig ist.
Wie in jedem unserer Wissensbausteine werden wir ein hypothetisches Beispiel vorstellen, das sich bei Seitenwechsel ereignen könnte, und eine kurze Überlegung dazu anstellen.
Heute: Eine anerkennende Grundhaltung signalisieren
TIN Personen müssen in vielen Bereichen ihres Lebens immer wieder das eigene Geschlecht vor anderen Menschen belegen und beweisen. Das ist sehr mühsam und belastend. Der Geschlechtseintrag im Personenstand stimmt nicht immer mit der Geschlechtsidentität einer Person überein, also mit dem, was die Person über ihr Geschlecht weiß und wie sie sich wahrnimmt. Sportvereine können durch eine anerkennende Grundhaltung mit positivem Beispiel vorangehen und TIN Personen dadurch das Leben wesentlich erleichtern.
Ola boxt seit vielen Jahren. Sie ist trans*, identifiziert sich als Frau und ist auf der Suche nach einem neuen Verein. In ihrem alten Verein hatte sie ihr Coming-out und danach immer wieder Probleme. Sie hatte dort bei den Männern trainiert, wollte aber dann zu den Frauen. Das wäre jedoch im alten Verein erst mit der rechtlichen Vornamens- und Personenstandsänderung erlaubt worden. Auf diese wartet sie nun schon seit über einem Jahr. Außerdem fühlt sie sich in einem Verein nicht wohl, der ihre geschlechtliche Selbstbestimmung nicht anerkennt.
Zeigt eure Offenheit für TIN-Personen, indem ihr eine gendergerechte Sprache verwendet, in der sich alle angesprochen fühlen. Achtet auf die korrekte Verwendung der Pronomen, die in der Vorstellungsrunde genannt werden.
Wenn viele unterschiedliche Menschen zusammentreffen, ist es fast unvermeidbar, dass es – meist ungewollt – zu diskriminierenden Situationen kommt. Was Diskriminierung bedeutet, entscheidet die Person, die sie erlebt. Neben einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen ist es wichtig, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, in der Verletzungen ernst genommen werden. Ansprechpersonen bei solchen Vorfällen sollten die Trainer_innen sein, ggf. das Geschäftsstellenteam einbezogen werden. Wichtig ist, von Diskriminierung betroffene Personen zu unterstützen, indem z.B. andere Personen aus der Gruppe auf diskriminierende Äußerungen oder falsche Pronomen aufmerksam machen oder bei Gesprächen dabei sind.
Mehr von Dokumente-Wissensbaustein ansehen hier!